Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Am vergangene Wochenende schlossen meine Frau und ich die letzte Etappe auf den Spuren des Jakobswegs von Köln nach Aachen ab. Höchste Zeit, für weiteren Nachschub an Wanderstrecken zu produzieren, bei denen Start- und Zielpunkt auch mit öffentlichen Verkehrsmittel gut zu erreichen sind — das ist im Übrigen auch eine der Ideen hinter Wandersehnsucht.

Die Planung ist allerdings alles andere als einfach, weil ich nicht mit einem Tool dabei auskomme. So gerne ich komoot auch unterwegs für die Aufzeichnung meiner Wanderstrecken verwende, so schwierig gestaltet sich das gezielte Erstellen von Strecken damit. Dabei ist die Planung einer neuen Tour mit komoot im Browser wirklich gelungen, aber mir fehlt etwas entscheidendes: ein Overlay für die Karten mit den offiziellen Wanderwegen und -strecken. Das bietet, soweit mir bekannt, derzeit nur eine App für iOS und Mac OS X.

Streckenplanung

Streckenplanung

Mit Trailrunner touch erstelle ich daher neue Etappen, denn in den erweiterten Einstellungen für die Kartenanzeige kann man sich dort die ausgezeichneten Wanderwege einblenden lassen. Leider läuft die App alles andere als stabil. Abstürze passieren fast so häufig, dass sich die App haarscharf an der Schwelle zur Unbrauchbarkeit befindet. Die Desktop-Anwendung läuft zwar stabil, ist aber deutlich unpräziser bei der Planung einer Strecke. Pfade lassen sich dort auch nicht so einfach korrigieren und anpassen wie bei der iOS-Version.

Man hört mich wirklich häufig fluchen. Liegt dann eine Route endlich fest, exportiere ich diese mittels der Desktop-App (die Sychronisierung via iCloud zwischen Desktop und iPad klappt sogar manchmal) als GPS-Datei. Und die wiederum importiere ich in komoot. Selbstverständlich lässt sich dort die importierte Datei nicht als geplante Tour festlegen, sondern wird als gewanderte Strecke importiert. Das ist ärgerlich und führt dazu, dass mein Account unübersichtlich geworden ist. Mein Notbehelf ist derzeit eine entsprechende Benennung der Strecken.

Sofort loswandern kann ich jedoch nicht nach dem Import. Aus einem mir unerklärlichen Grund legt komoot die importierte Strecke immer als Rundwanderweg an. Zwischen Ziel und Start wird dabei eine gerade Linie gezogen. Mittels „Zuschneiden“ passe ich dass dann an die ursprünglich von mir geplante Strecke an. Manchmal erwischt es mangels Präzision den Zielbahnhof, der dann einfach entfällt. Suboptimal. Korrigieren kann ich das nicht mehr, denn es ist ja eine bereits gewanderte Strecke in den Augen von komoot und keine zu planenden Route.

Zumindest um den Import auf mein iPhone muss ich mich nicht kümmern, denn das läuft automatisch über den Benutzer-Account. Allerdings sollte man, bevor man sich wirklich auf den Weg macht, darauf achten, dass die Karten der Region auch offline zur Verfügung stehen. Am besten lädt man sich auch die Strecke schon mal, denn es gibt auch Orte in Deutschland, wo man kein Netz hat — alles schon passiert.

Das Wandern selber im Vergleich dazu wesentlich einfacher. Immer ein Fuß vor den anderen. Mit der Zeit lernt man auch, die Beschilderungen zu finden und zu deuten. Dadurch entfällt des öfteren ein Blick auf das Smartphone zur Orientierung.

Nachtrag: Wie sich der gesamte Planungsprozess mit einem echten Navi gestaltet, kann ich derzeit mangels Gerät nicht beurteilen. Während andere (in diesem Haushalt) mit ihrer Apple Watch zufrieden sind, liebäugle ich neuerdings mit der epix von Garmin.

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