Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Wenn man erst um halb drei mitten in der Nacht ins Bett geht, führt das am Morgen, der dann nur noch wenige Stunden entfernt ist, zu einer Planänderung. Zumindest an einem freien Tag, an dem meine Frau und ich ursprünglich in der Eifel wandern wollten. Gewandert sind wir dann trotzdem, aber mit verkürzter Anreise – die 2. Etappe des Kölnpfads.

klpfad-erappe2-08.2013

Der Kölnpfad ist ein 171 Kilometer Wanderweg rund um Köln, unterteilt in insgesamt elf Etappen (was sonst, man ist ja schließlich in Köln). Chronologisch hätten wir wohl mit der ersten Etappe anfangen sollen, nur die schlägt mit rund 20 Kilometer zu Buche. Eine gewisse Steigerung ist gut, aber man sollte es mit Vernunft angehen. Nach dem wir am Freitag ohne Probleme 18 Kilometer in der Wahner Heide geschafft hatten, entschieden wir uns daher für die zweite Etappe mit etwa 18 Kilometer Länge. Die Strecke selber ist, dank des Kölner Eifelverein, gut bis sehr gut ausgeschildert, so dass man fast ohne Navigationsgerät auskommt. An einigen Stellen, wie man an den Abweichungen unserer Route vom offiziellen Pfad sieht, war die Beschilderung aber entweder nicht eindeutig oder fehlte ganz.

Etappe zwei, die an der KVB-Haltestelle „Klettenbergpark“ beginnt und an der Haltestelle „Bocklemünd“ endet, führt fast ausschließlich durch die grüne Lunge von Köln. Nur an ganz wenigen Stellen kommt man mit dem Straßenverkehr in Berührung. Dafür wimmelt es allerdings auf der ersten Hälfte von enorm vielen Sonntagsspaziergänger. Die Weiher sind gut umlagert, wobei Freizeitaktivitäten wie Tretbootfahren (einmal um den Pudding herum) den ambitionierten Sportler wenig reizen. Wir haben auch danken auf einen Zwischenstop verzichtet.

Richtung Bocklemünd, auf dem Abschnitt der Strecke, die durch den Landschaftspark Beleverde führte, wurde es so richtig ruhig. Wer dort unterwegs ist, sei es auf Fahrrad, Inline-Skates oder zu Fuß, sieht auch trainierter aus und schiebt keinen Bierbauch vor sich her. Entsprechend ist der Umgang miteinander. Es wird sich respektvoll gegrüßt.

Ein wolkenverhangenes Bocklemünd empfing uns schließlich, leider erwischten wir aber die falsche KVB-Station, sonst hätten wir noch ein paar Bahnen sausen lassen, um uns den jüdischen Friedhof in Bocklemünd anzusehen. Aber das werden wir beim nächsten Mal, zu Beginn der dritten Etappe nachholen.

Der Kölnpfad hat uns auf jeden Fall in den Bann geschlagen. Neben dem Buch und der offiziellen Wanderkarte gibt es auf der Webseite des Kölner Eifelvereins auch die GPX-Daten aller Streckenabschnitte. Und damit keine Ausrede, nicht selber die Strecke zu laufen. Das Buch als Begleitmaterial sorgt zudem darf, dass einem die Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke nicht entgehen.

4 Kommentare

  1. „Eine gewisse Steigerung ist gut, aber man sollte es mit Versumpft angehen.“ – bezieht sich das „Versumpft“ auf die vorhergehende Nacht oder ist es nur ein sehr schöner Verschreiber? ;-)

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