Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Soweit ich das bereits abschätzen kann, werde ich im diesjährigen NaNoWriMo im Vergleich zum Vorjahr eine deutliche Steigerung meiner Wortzahl erreichen. Dabei gehöre ich, wie ich am Sonntag beim Schreibtreffen feststellen konnte, zu den Langsamschreibern.

Ausgangspunkt war eine Diskussion darüber, wie groß eine Tastatur sein muss, damit man ordentlich damit schreiben kann. Vielen ist ein ordentlicher Anschlag wichtig. Das gilt auch für mich, zumindest dann, wenn es sich um eine physikalische Tastatur handelt. Mit der virtuellen Tastatur am iPad komme ich, im Gegensatz zu anderen Schreibern, recht gut zurecht. Das liegt aber eben auch daran, wie ich schreibe. Bisher komm ich nur auf die sehende Vier-Finger-Methode. Blind mit 10 Fingern kann ich immer noch nicht, wie ich zu meiner Schande gestehen muss. Dabei habe ich mir extra das kostenlose TIPP10 auf dem Rechner installiert, um endlich mal richtig Maschinenschreiben zu lernen (in der Schule habe ich den Kurs erfolgreich sabotiert).

Je nach Verfassung schaffe ich daher in einer halben Stunde lediglich 600 bis 800 Wörter. Um auf das Tagesziel zu kommen, muss ich daher länger schreiben. Ich finde das durchaus bewundernswert zu sehen, wie schnell andere schreiben könne. Sonntag gab es auch wieder die Gelegenheit dazu, zu beobachten, wie schnell andere sind. Für mich, und das kann ich jetzt nach fast einem Monat intensiven Schreibens sagen, ist die virtuelle Tastatur eigentlich fast besser als die physikalische. Da ich wie gesagt nicht blind schreiben kann, wandert mein Blick beständig zwischen Tastatur und Bildschirm hin und her. Auf dem iPad ist das nicht mehr nötig, da ich dort gleichzeitig Tastatur und Text im Blickfeld habe.

Zu Hause bin ich ganz froh darüber, eine kabelfreie Tastatur zu besitzen – nebenbei bemerkt ist das in all den Jahren die definitiv beste Tastatur, die Apple je herausgebracht hat. Dadurch das ich die Position der Tastatur frei meiner Sitzhaltung anpassen kann, schreibe ich damit zwar bequem, aber eben nicht blind. Dabei bestand einer der guten Vorsätze für 2012 darin, vor dem NaNoWriMo den kompletten Schreibkurs soweit durchgegangen zu sein, dass ich dadurch schneller schneller schreiben kann. Es blieb leider beim Vorsatz und dem Vorsatz, für 2013 mir diesen Vorsatz wieder auf die Agenda zu schreiben.

Hoffentlich klappt es dann endlich. Eines meiner Hauptprobleme konnte ich bisher noch nicht lösen beim schreiben. Ich denke zu viel nach. Nicht nur über den Plot, sondern auch darüber, wo sich beim Blindschreiben der nächste Buchstabe befindet. Aus ähnlichen Gründen bin ich auch kein besonders guter Autofahrer. Beides disqualifiziert mich aber bestimmt nicht als Autor. Schließlich gibt es auch fahrradfahrende Schriftsteller, die mit ihrem handgeschriebenen Manuskript erfolgreich sind.

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