Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Als technikaffiner Autor probiert man gerne auch mal neue Dinge aus, die einem mit dem unausgesprochenen Versprechen locken, man könne sich mit ihnen besser organisieren.

Eines dieser Dinge, um die ich bis vor einigen Wochen noch einen großen Bogen gemacht habe, ist Evernote. Bis vor kurzem stand ich als fleißiger Nutzer von DEVONthink auf dem Standpunkt, dass meine Daten auch am besten auf meinem Rechner aufgehoben sind. Das ist im Prinzip bei mir immer noch so, nur wuchs bei mir stärker denn je das Bedürfnis, an unterschiedlichen Ort und mit unterschiedlicher Hardware auf meine gespeicherten Notizen zugreifen zu können. Zwar gibt es für DEVONthink ein brauchbare App für das iPhone, die aber zwei Dinge voraussetzt. Man muss festlegen, was synchronisiert werden soll und man muss die eigentliche Synchronisierung manuell anstoßen. So scheitert es bei mir immer regelmäßig, weil ich schlicht und einfach vergesse, die Daten zu synchronisieren. Hinzu kommt noch, dass sich eine Datenbank in DEVONthink nicht mit zwei Rechnern nutzen lässt. Versuche in der Richtung führten bei zu einer korrumpierten Datenbank. An dieser Stelle kommt dann Evernote ins Spiel. Mein gesamtes gesammeltes Wissen wollte ich und will ich auch nach wie vor nicht auf einem amerikanischen Cloud-Server lagern. In einem Blogartikel stieß ich dann auf eine Formulierung, die mir weiterhalf. Evernote als Kurzzeitgedächtnis und DEVONthink als Langzeitgedächtnis. Damit konnte ich mich anfreunden.

Nach den ersten Wochen mit Evernote und durchweg positiven Erfahrungen möchte ich nicht mehr darauf verzichten. Alles, was mir für aktuelle Schreibprojekte oder auch künftige einfällt, wird in Evernote gespeichert. Dazu gehört auch eingescanntes Recherchematerial bzw. Artikel aus Webseiten. Die Daten sind immer automatisch synchron. Egal wo ich mich mit meinen Zugangsdaten anmelde, habe ich Zugriff auf meinen Zettelkasten. Selbst wenn mir unterwegs etwas einfällt, kann ich schnell eine Notiz verfassen und diese in meinem Eingangsnotizbuch von Evernote hinterlegen. Das geht so gar per E-Mail.

Auch über die Schreibprojekte hinaus bewährt sich Evernote im täglichen Einsatz. Ich habe mir ein Dokument als Startseite angelegt, wo die Aufgaben erfasst sind, die ich täglich erledigen will. Dank Checkboxen kann ich dort abhaken, was ich geschafft habe und sehe, was noch vor mir liegt. Das geht natürlich auch mit anderen Tools, der Reiz von Evernote besteht aber gerade darin, dass es sich flexible für ganz unterschiedliche Aufgaben einsetzen lässt. Als Rezeptsammlung, für Weblesezeichen (die ich zum ersten Mal überhaupt darüber ordentlich sortiert habe) und selbst Einkaufslisten lege ich mittlerweile mit Evernote an.

2 Kommentare

  1. So richtig begeistern kann ich mich für alle diese Tools nicht. Das liegt aber auch daran, dass ich schon im analogen Leben keinen Zettelkasten habe und auch nicht so richtig weiss wofür ich ihn brauche. Gib mir einen Email-account und einen Kalender und ich bin mit ausreichend Selbstmanagementtools ausgerüstet.

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