Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Als Autor ist man mitunter dankbar für alles, was die Überarbeitung leichter macht – ganz abnehmen kann einem das niemand. Bei den letzten Texten bin ich dazu übergegangen, mir diese nicht nur selber laut vorzulesen, sonder das auch noch aufzunehmen. Das Aufnehmen von dem, was man vorliest, führt zu einer deutlich höheren Selbstdisziplin.

Oft habe ich mich in der Vergangenheit selber dabei ertappt, dass ich kontinuierlich leiser geworden bin, bis ich dann nur noch die Lippen bewegt habe. Durch das laute Vorlesen aber nimmt man den eigenen Text deutlich bewusster in seiner Wirkung war. Zudem stolpert man wesentlich schneller über Fehler. Die Aufnahme hat dabei noch weitere Vorzüge. Man kann sich das, was man gelesen hat, noch mal erneut anhören. Auch dadurch merkt man wesentlich besser, an welchen Stellen es im Text noch hakt. Erstes Mittel meiner Wahl für die Aufnahme war als Bordmittel meines Apple Computers Garage Band. Ist vielleicht etwas überdimensioniert, eignet sich aber recht gut. Vor allem, weil man durch die Bearbeitungsfunktionen eine saubere Audiodatei bekommt, die man sich unterwegs auf einem iPod oder iPhone über Kopfhörer anhören kann – vorausgesetzt, man erträgt es, seine eigene Stimme zu hören.

Bei meiner bisherigen Lösung für die Aufnahme gäbe es jedoch ein paar Kleinigkeiten, die noch nicht optimal waren. Jede Aufnahme musste ich, um sie mir auf dem iPhone anzuhören, über Garageband an iTunes senden. Ein größere Handicap war jedoch, dass ich die Texte in einem gemeinsamen Arbeitszimmer aufgenommen habe. Das schränkt etwas ein, wenn man den Anderen nicht stören will.

Dank iPhone gibt es aber eine mobile Möglichkeit der Aufnahme. Leider jedoch nicht mit Bordmitteln, denn „Sprachmemos“ eignet sich nur genau dafür. Kurze Notizen. Wenn man wie ich jedoch, vielleicht auch etwas verwöhnt durch Garageband, höhere Ansprüche hat, will man mehr. Naheliegend war in diesem Fall Garageband fürs iOS, aber ich bin mit der Applikation nicht warm geworden. So habe ich es auch nicht geschafft, das Metronom dauerhaft auszuschalten. Alles sieht zwar schick aus, aber optimal fand ich es nicht.

Nach sehr langer Suche habe ich dann doch noch eine Applikation gefunden, die alle meine Bedürfnisse in Bezug auf mobile Sprachaufnahmen erfüllt. Der FiRe 2 – Field Recorder lässt sich gut bedienen, ermöglicht präzises Zurückspulen und Übersprechen einzelner Passagen. Zudem kann man in der Editor-Ansicht die Tonspur noch bearbeiten. Die fertige Audiodatei muss ich nicht auf das iPhone übertragen, da ich sie darauf schon habe. Wenn ich die Datei archivieren will, bietet FiRe 2 mir die Möglichkeit, meine Aufnahme in der Dropbox abzulegen.

Die ersten beiden Tage mit der Software haben mir auf jeden Fall schon mal großen Spaß gemacht – auch wenn ich jetzt weiß, dass ich vor einer richtigen Wasser-Glas-Lesung noch ordentlich meine Stimme trainieren muss.

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