Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Derzeit schreibe ich recht viel von meinen Geschichten im Zug von Hand. Auch wenn es mit dem iPhone eine alternative geben würde (über ein iPad verfüge ich nicht), ist doch die größere Fläche eines Schreibheftes verbunden mit dem schnelleren Schreiben angenehmen.

Ebenso wie bei elektronischen Geräten (und der Software, die es dafür gibt), neige ich auch bei ganz analogen Dingen zur Optimierung. Mit einem einfachen Block und eine Werbgeschenk-Kugelschreiber gebe ich mich nicht zufrieden. Beim Notizbuch habe ich mittlerweile eins gefunden, was sich für meine Zwecke am besten eignet. Nicht eines dieser legendären „Ich erfinde eine Geschichte um mein Produkt besser an Leichtgläubige zu verkaufen“ Bücher, sondern eines, das sich schlicht „Conceptumsigel) nennt. Statt Tamtam gibt es ein durchdachtes Produkt. Zwei farblich unterschiedliche Lesebändchen, nummerierte Seiten, Inhaltsverzeichnis, eine große Papptasche für Kram hinten und noch mal eine vorne. Dazu sind die letzten Seiten perforiert, falls man mal ein Zettel zum aus der Hand geben benötigt. Gummiband und Stieflasche gibt es ebenfalls. Wer statt zur Softcoverversion (die es in auch in einem ansprechenden Rot gibt) zur lediglich in schwarz erhältlichen Hardcover Version greift, bekommt obendrein noch Aufkleber für den Rücken und den Deckel. Damit kann man dann ein vollgeschriebenes Notizbuch ordentlich archivieren. Nicht nur mich haben die Notizbücher überzeugt – dieses Jahr bekam der Hersteller den reddot design award.

Was bei Notizbüchern relativ schnelle bereits im Geschäft zu erkennen ist, stellt man dagegen bei den Stiften erst bei längerem Gebrauch fest. Am Anfang steht nicht nur die rein philosophische Frage, womit man schreiben möchte. Bleistift, Kugelschreiber, Füller. Und das sind nur die Klassiker. Gegen Bleistift sprach bei mir die Notwendigkeit des Anspitzen (mit Druckbleistiften komme ich nicht zurecht) und das blasse Schriftbild, was es insbesondere abends nicht leicht macht, den Text abzuschreiben. Lange Zeit habe ich mit unterschiedlichen Kugelschreibern meine Gedanken zu Papier gebracht. Immer mit dem Gefühl, dass etwas ganz bestimmtes nicht stimmt. Mittlerweile weiss ich es. Das Schriftbild ist nicht so schön wie wenn man mit Tinte schreibt. Je nach Druckstärke oder Kugelschreibermodell sind die Buchstaben auch manchmal einfach zu blass. Mit Füller zu schrieben bedeutet, gerade wenn man unterwegs im Zug ist, auch immer das Risiko in Kauf zu nehmen, sich mit Tinte einzusauen. So was passiert vorzugsweise morgens auf dem Weg ins Büro. Durch Stöbern in diversen Schreibwarenläden bin ich vor einigen Wochen auf Tintenroller gestoßen. Diese Stifte kombinieren die Vorteile von Kugelschreiber und Füller und sind für mich eigentlich ideal. Leider gibt es nicht ein Modell, sondern fast unüberschaubares Angebot. Die ersten Erfahrungen mit Einweg-Stiften (von Stabilo) waren gut, allerdings mag ich es nicht, einen Stift wegzuwerfen, nur weil die Tinte alle ist. Mein zweiter Tintenschreiber, ein einfaches Modell von Lamy, ist zwar wieder wiederbefüllbar, haptisch jedoch eine Enttäuschung. Bei längerem schrieben verkrampf man sich zu sehr. Der Tintenfluss ist bei den Lamy-Minen auch nicht so gut, wie ich finden. Der Stift kratz leicht auf dem Papier. Mit Unter drei Euro war der uni-ball Gel Impact ein echtes Schnäppchen. Angenehmes schreiben, nachfüllbar, kein Kratzen auf dem Papier. Allerdings ist nach nicht einmal einer Woche die Tinten bereits aufgebracht. Das macht den Stift auf Dauer zu einem teuren Vergnügen. Hinzu kommt, dass ich ihn bisher immer noch nicht aufbekommen habe, um die Mine zu wechseln.

Gestern habe ich mir daher einen neuen Stift kaufen dürfen. Meine Wahl fiel auf Pelikano Tintenroller in der schicken schwarzen Sonderedition. Vor dem Kauf habe ich ausprobiert, wie leicht man die Patronen wechseln kann. Das Ergebnis hat mich überzeugt. Der Stift ist zwar für Schulanfänger, meiner Meinung nach kann man damit auch jenseits des Schulalters sehr gut schreiben. Das Konzept mit der Ersatzpatrone im Stift kennt man von den Tintenpatronen. Genau wie ein Füller ist auch die Habtik des Stiftes. Er fühlt sich griffig an und hat ein angenehmes Gewicht – nicht unwichtig, das ein Stift auch nicht zu leicht in der Hand liegen sollte.

4 Kommentare

  1. Hallo, wir waren auf der Suche nach einer Gebrauchsanweisung im Netz, wie man die Mine wechselt. Nach vielen verzweifelten Versuchen….
    Kurz vorm Wegwerfen haben wir entdeckt, man muß nur ganz vorsichtig an der Mine drehen. Und Achtung, die neue Minenspitze ist mit was gummiartigen geschützt – das muß man abfriemeln, sonst kommt keine Tinte.
    Frohes Schreiben!
    Grüße
    C+M

  2. Stimmt. Der Uniball Gel compact schreibt wie ein Füller. Das Wechseln der Mine: Man muss vorne an der silbernen Hülse leicht drehen. Dann man man die Mine nah vorne komplett herausnehmen. Also auf keinen Fall in der Mitte den Kugelschreiber auseinander nehmen und die Patrone herausziehen. Die alte Patrone zerbricht dann und man bekommt die Resttinte auf den Schreibtisch serviert.

  3. Ich finde diesen Stift auch ganz hervorragend, da ich viel mit der Hand schreibe. Das leichte Drehen an der Spitze hat bei mir nicht funktioniert. Ich musste vorsichtig eine Kombizange einsetzen, habe diese behutsam im Uhrzeigersinn gedreht; und schon konnte die alte gegen die neue Mine ersetzen.

    Viel Spaß damit!!

  4. Ich bin auch begeistert von dem uni ball impact. Sehr schönes einfaches schreiben. Ich finde den Preis und seine Leistung absolut gerechtfertigt…. hab ca 50 Kugelschreiber entsorgt… die kommen nich mehr zum Zug^^
    Und danke für den Tipp die Mine zu wechseln ;)
    Mfg

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