Von allen guten und bösen Geistern verlassen

In (Computer-)spielen steckt oft mehr drin, als man auf den ersten Blick erkennt. Spielen und lernen ist daher auch kein Wiederspruch, wobei es durchaus abschreckende Beispiele, die so genannten „Lernspiele“ gibt. Um die soll es hier aber nicht gehen, sondern um ein ganz normales Spiel.

Vor einige Tagen habe ich Minecraft bereits erwähnt. Nach dem ich mich im Urlaub etwas intensiver mit den Möglichkeiten der Spielwelt auseinandergesetzt habe, sind mir einiges aufgefallen, was in Minecraft zum tragen kommt. Das Spiel dreht sich nicht nur darum, aus Klötzchen die Spielwelt zu gestalten, nein man muss auch für bestimmte Klötzchen entsprechende Rohstoffe „abbauen“. Wie in der wirklichen Welt sind die Rohstoffe dabei beschränkt. Schnell lernt man, dass es keine schlechte Idee ist, nach dem Abholzen von Wäldern wieder neue Bäume zu pflanzen, denn sonst geht einem bald der Rohstoff aus. Nachhaltige Forstwirtschaft ist angesagt. Das zwingt einem im Spiel niemand mit erhobenen Zeigefinger auf – man lernt es von alleine, ganz nebenbei.

Vorher

Was für Holz gut funktioniert, stößt bei anderen Rohstoffen, die nicht nachwachsen, an seine Grenzen. Dazu gehört nicht nur der fossile Brennstoff Kohle, sondern auch Sand. Aus Sand gewinnt man Glas, mit dem man nicht nur schicke Fenster in der virtuellen Welt bauen kann. Bei mir war das so, dass ein größeres Bauprojekt sehr viel Glas erforderte. Aus einer einst beschaulichen Landschaft an einem See wurde etwas sehr hässliches.

Nachher

Mich erinnert ganz das konkret an den Abbau von Braunkohle (Garzweiler). Über das Spiel hinaus fängt man an, über den Verbrauch von Rohstoffen nachzudenken. Wie im Spiel so wachsen auch viele Dinge in unserer wirklichen Welt nicht nach. Weg ist weg. Was wir wohl machen werden, wenn es eines Tages kein Öl mehr gibt, weil die natürlichen Vorräte alle ausgeschöpft sind? Bis es soweit ist, werden immer riskantere Weg gesucht und gefunden, an das begehrte schwarze Gold zu kommen. Etwas über ein Jahr ist die große Ölkatastrophe im Golf von Mexiko her. Die Tiefseebohrungen gehen mittlerweile wieder weiter.

Minecraft ist nur ein Spiel. Kostbare Rohstoffe wie Gold und Diamanten gibt dort aber auch. Um dran zu kommen, geht man immer weiter unter die Erde, gräbt kilometerlange virtuelle Stollen und läuft Gefahr, in der Lava zu verbrennen. Im Spiel erwacht man dann wieder in seinem Bett. Darauf können wir in der wirklichen Welt nicht bauen. Genauso wenig können wir eine neue Welt erstellen, wenn wir mit der alten nicht mehr zufrieden sind.

34 Kommentare

  1. Damit Deine Welt hinterher nicht wie eine Mondlandschaft aussieht, sollten die Löcher wieder aufgefüllt werden. Nachhaltigkeit zahlt sich definitiv aus. Viel Spaß!

    1. Das Problem ist nur, dass das Füllmaterial fehlt. Obwohl ich ja den Abraum aus der Mine reinstopfen könnte, nettes Schild dazu, hier entsteht ein See oder Freizeitpark, dann passt es wieder ;-)

  2. Ja, aber es ist nur ein mickriger ATOM Rechner und der bricht immer ab beim hochfahren der Welt. Warum auch immer. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, dem Fehler hinterher zu forschen. :)

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