Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Während im Kino noch der zweite Teil von Kung Fu Panda läuft, steckt ein anderer Panda ganz real mächtig Prügeln ein. Nicht ein Panda direkt, sondern ein Verband, der einen Pan­da­bär im Logo trägt.

Unlängst lief in der ARD die Dokumentation „Pakt mit dem Panda – Was der WWF uns verschweigt„. In der Süddeutschen Zeitung am Freitag wurde darüber ausführlich berichtet, so dass ich dann auch über das Thema gestolpert bin. Wieder gestolpert bin, müsste ich eigentlich sagen. Aber ich greife vor.

Im Film ging es laut SZ darum, dass der WWF „sich offenbar tief in die Interessen von Lebensmittelindustrie und Gentechnik-Unternehmen verstrickt“ hat. Wie eng die Verstrickungen des WWF dabei sein sollen und wer von der Partnerschaft mit einem „Naturschutzverband“ profitiert, zeige der Film anschaulich.

Da der Beitrag zum Zeitpunkt, wo ich diesen Beitrag schreibe, noch in der Mediathek der ARD vorhanden war, konnte ich ihn mir noch ansehen. Was der Bericht in der SZ zusammenfasst, bekommt man da in voller Dosis ab. Der Film geht einem wirklich nah, vor allem der Schluss. Ein Stammes-Häuptling in Indonesien will an das Gute glauben. Der Zuschauer weiss dagegen schon, dass auch das Gebiet, auf dem er lebt, mit Unterstützung des WWF gerodet und in Plantagen umgewandelt werden soll.

Das der WWF mit Gentechnikunternehmen zusammen arbeitet, ist meiner Meinung nach mehr als widerlich. Der Einsatz des Plfanzenschutzmittels Roundup, eine Weiterentwicklung von Agent Orange, auf den riesigen Soja-Feldern in Argentinien ist ein Skandal. Besonders deshalb, weil der Anbau vom WWF das Siegel der Nachhaltigkeit bekommen hat.

Klar doch!


Im Netzt wurde zum Thema bereits eine Menge geschrieben und diskutiert – ich bin gespannt, wie das Ganze ausgeht und ob es Folgen für den WWF haben wird. Für mich persönlich ist es nicht das erste Mal, dass mir der WWF negativ aufgefallen ist. Im Jahr 1988 war ich „Chefredakteur“ der „Klar doch!“. Das war die Schülerzeitung Konrad-Duden-Realschule in Wesel. Ist ziemlich lange her, aber ich hab die Ausgabe vom Juni ’88 noch. Von mir gibt es da einen Bericht über eine Veranstaltung in Heidelberg, auf der der WWF einen Umweltpreis für das beste Naturschutzprojekt verliehen hat. Auch wenn ich damals noch jung und unbedarft war, sind mir bestimmte Dinge nicht entgangen, die ich in meinem Artikel dann auch angeprangert hatte. Mir war wohl damals schon bewusst, dass es der WWF mit den Naturschutz nicht so genau nimmt bzw. eine eigene Definition dafür hat, was Schutz und was schützenswert ist.

Im Film heisst es sehr treffen: „Nachhaltig sind einzig die Gewinne der Unternehmen“. Ebenso sprudeln die Spendengeldern für den WWF dank geschicktem Marketing kontinuierlich weiter.

2 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner