Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Nicht jeder, der einen Kamera zur Hand nimmt, ist gelernter Fotograf. Fotos zu machen ist für die meisten von uns eine Möglichkeit, Erinnerungen festzuhalten und auf eine andere Art zu kommunizieren.

Aus diesem Grund gibt schon lange neben den teuren Kameras auch erschwingliche Modelle. Das war so, als noch ausschließlich analog fotografiert wurde und hat sich auch beim Wechsel zur digitalen Fotografie nicht geändert. Was sich geändert hat, ist die Verfügbarkeit der Aufnahmetechnik. Wer Schnappschüsse machen will, braucht kein schweres Equipment, sondern kann diese auch schon mit den Kamera machen, die in Mobiltelefonen eingebaut sind. Unbestreitbar gibt es einen Trend zum „Jederzeit-Foto“. Parallel dazu entfallen die Kosten für Filme und die Entwicklung. Das was man fotografiert hat, lässt sich unmittelbar betrachten. Wer will, kann seine Bilder dann auch auf Fotopapier oder das Motiv anderweitig in physikalische Welt zurückführen – die Möglichkeiten sind da fast unbegrenzt.

Wer fotografiert, verspürt irgendwann den Wunsch, das was er festgehalten hat, zu verändern, verbessern oder zu verfremden. Mittels Programmen wie Photoshop oder Aparture wäre dies auch keine Problem, allerdings hat gerade erstgenanntes nicht nur eine Steile Lernkurve, sondern einen stolzen Preis. Sie richten sich vor allem an sogenannte Profis. Was macht aber der „Laie“, wenn er seine Fotos bearbeiten will? Für jedes Betriebssystem tummeln sich unzählige (zum Teil auch sehr halbgare) Programme auf dem Markt, die alle versprechen, das Beste aus den Bildern herauszuholen. Sie alle haben eine große Gemeinsamkeit. Man muss das Bild aus der Kamera zuerst auf den Rechner bekommen und kann es dann dort bearbeiten. Gerade wenn man unterwegs mal eben ein Foto gemacht hat und das eigentlich sofort mit Freunden teilen möchte (wie man so schön sagt), ist das mehr als umständlich.

Sitze im Mai



An dieser Stelle kommt die Bildbearbeitung direkt an der Kamera ins Spiel. Mit dem iPhone, dessen Kamera im aktuellen Modell (iPhone 4) eine Auflösung von 5 Megapixel (2592×1936) hat, lassen sich brauchbare Fotos machen. Zur Nachbearbeitung gibt es eine fast unüberschaubare Anzahl an Applikationen. Zusätzlich gibt es Apps, die Kamera und Bearbeitung miteinander verknüpfen, wie zum Beispiel Hipstamatic, Camera+ oder Instagram. Die einleitend erwähnte gelernte Fotografen mögen darüber die Nase rümpfen, aber die Anzahl der begeisterten Nutzer diese Anwendungen spricht eine ganz andere (eigene) Sprache. Man kann über die digitale Bilderschwemme lächeln, man kann die Frage aufwerfen, wer sich das alles noch ansieht, welchen Nutzen das hat. Genau darum geht es aber eben nicht. Es geht nicht um Nutzen, sondern vor allem um die Freude, die man dabei empfindet, ein Foto zu schießen, es zu bearbeiten und dann herumzureichen. Diese Freude sollte man sich auf keinen Fall verderben lassen von Menschen, die meinen, es nicht nur besser zu wissen sondern auch besser zu können.

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