Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Seit gute einer Woche bin ich im Besitz eines eBook Readers, dem Pocket Edition 350 von Sony (lieben Dank an dieser Stelle noch mal nach Bottrop!). Im Oktober schlug mein Herz noch für den Oyo eReader, der zwar ein ein Zoll größeres Display hat, über WiFi und Anbindung an den Thalia-Shop ebenso verfügt wie über die Möglichkeit, den Speicher zu erweitern, mich aber im direkten Vergleich nicht überzeugen konnte.

Der Oyo ist langsam beim blättern und dem Display fehlt die Qualität des sogenannten Pearl Ink, die derzeit nur bei Sony und beim Kindle von amazon zu bekommen ist. Zudem ist mir auch nicht ganz klar, worin der Sinn liegen soll, mit einem eBook-Reader ins Internet zu gehen. Bei einem Speichervermögen von über 1.000 Büchern gibt es auch im Urlaub kaum das Bedürfnis, schnell noch mal was nachzukaufen, weil nichts mehr zu lesen vorhanden ist.

Also ein Reader von Sony. So leicht wie anderthalb Tafeln Schokolade – ein ziemlicher Unterschied zum iPad, das nur merklich weniger als ein Kilogramm wiegt. Mit dem Reader von Sony macht das Lesen allein auf Grund des Gewichtes richtig Spaß. Das Display halte ich für diese Zwecke auch wesentlich besser als ein gewöhnliches LCD-Display. Gut, es ist nicht Beleuchtet, aber das sind normale Bücher auch nicht. Zudem reicht auch schon eine Nachttischlampe aus, um bequem im Bett, auf der Seite liegend einen Krimi zu lesen. Besonders bei sehr dicken Büchern wie 1q84 von Haruki Murakami ist man mitunter froh, so wenig Ballast in der Hand zu halten.

Natürlich ist ein geducktes Buch noch immer was anderes. Aber es gibt aus meiner Sicht Momente, wo die eBook Reader besser geeignet sind. Meine künftigen Kaufentscheidungen werde ich immer davon abhängig machen, ob ich das entsprechende Buch wirklich physikalisch im Regal stehen haben möchte oder nicht. In besonderen Fällen, wie in dem exzellent geduckten 1q84 macht es sogar Sinn, beide Ausgaben zu haben. Schön wäre es, wenn sich mancher Verlege am Beispiel des Hansa Verlages (Fachbücher) orientieren würde. Wer das gedruckte Buch kauft erhält darin einen Code für das eBook, was man sich darüber kostenlos laden kann.

Abschließend noch eine Bemerkung zum Erfolg der eBook-Reader in den USA. Wenn ich mir amerikanische und englische Taschenbücher in Buchhandlungen anschauen, bin ich ziemlich entsetzt darüber, wie schlecht diese gedruckt sind. Graues Papier trifft eine üble Klebung und vermengt sich zu etwas, das sich kein deutscher Verlag trauen würde. Selbst günstige Taschenbücher sehen besser aus als das, was da an englischen Druckerzeugnissen geboten wird. Daher wundert es mich nicht, dass englischsprachige Leser ein eBook bevorzugen.

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