Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Es gibt einen Unterschied zwischen Politik und einem sportlichen Wettkampf. Im Sport bekommt der Zweitplazierte immerhin noch Silber. Dagegen bekommt in der Politik der Zweite im besten Fall nichts.

Meist ist es jedoch so, dass dem unterlegenden Kandidaten aus den eigenen Reihen ein scharfer Wind entgegen weht. Unbeteiligte sind überrascht von den Aussagen derer, die es ja schon immer gewusst haben wollen, wie wenig Chancen XYZ hatte. Ausgerechnet XYZ, wie konnte man ihn überhaupt aufstellen.

Statt XYZ könnte man derzeit in Bielefeld auch ganz konkret den Namen Landgraf nennen. Wir erinnern uns. Vor drei Wochen waren Kommunalwahlen. In Bielfeld hat knapp Pit Clausen von der SPD gegen Herrn Landgraf von der CDU gewonnen. Soweit so gut. Innerhalb der Bielefelder CDU geht jetzt aber das Messerstechen los. Plötzlich tauchen Leserbriefe unzufriedener CDU-Mitglieder in der Zeitung auf, in denen Unverständis über die Kandidatur von Landgraf geäußert wird. Eigentlich hätte ja jemand ganz anderes kandidieren sollen.

Man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass diese Briefe im Falle eines Wahlsieges von Landgraf nie aufgetaucht wären. Unabhängig wie man zum gescheiterten Kandidaten und zur Person Landgraf steht – das hat er mit Sicherheit nicht verdient.

Mit Sicherheit hat Herr Landgraf eine Chance verdient. Und mit Sicherheit auch eine zweite Chance. Zweifler, die sich erst hinterher äußern, fehlt vor allem der Mut, vorher ihren Mund aufzumachen. So stellen sie einem bereits strauchelnden zusätzlich ein Bein – wahrscheinlich nur um sicher zu gehen, dass er auch tatsächlich stürzt.

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