Von allen guten und bösen Geistern verlassen

DER CHEF und ich haben gestern, nach dem Wahl-Schock und zahlreichen Bla-bla Analysen und Seifenblaseninterviews noch zur Ablenkung versucht, mit etwas trivialer Filmkultur den Abend dich noch zu einen schönen Abschluss zu bringen. Gelungen ist uns dies freilich nicht, was wohl auch an der Auswahl des Filmes lag.

Fluch der Karibik II hatten wir bisher nicht gesehen – im Nachhinein wissen wir jetzt, dass dies keine Lücke war. Der Film hatte keine Länge, er war ein in die Länge gezogener Piratenwitz. Aber Schwamm drüber. Oder ist etwa schon ein vierter Teil angekündigt worden?

Wie dem auch sei, des nachts vermischte sich dann Film mit trauriger Wirklichkeit aus Hessen. Wer einigermaßen wach ist, muss zustimmen, dass es tatsächlich Parallelen gibt – zumindest für mich jedenfalls. Bei
Filmen kann ich mir meist, bis auf wenige Ausnahmen, nie die Namen der Schauspieler merken. Bei der Hessen-Wahl ging es mir ähnlich, Wie hieß nochmal der SPD-Kandidat? Irgendwas mit Kümmel, glaube ich. Wobei Kümmel ja eher dezent zum würzen verwendet wir. Zwei Namen aber konnte ich mir merken: Roland Koch und Johnny Depp. Dabei muss aber angemerkt werden, dass die Assoziation von Koch und Depp nur zufällig ergibt. Selbst die beiden Personen haben nichts gemeinsam. Depp mimt den Piraten Jack Sparrow und mir einem Piraten hat Roland Koch nicht viel gemeinsam. Die Piraten, das wäre wohl eher die Linkspartei – wenn die ihre Fahne hisst, springen alle ehrlichen Seeleute in Panik von Bord.

Koch wäre wohl eher Lord Beckett, wobei dieser deutlich besser angezogen war. Die anderen Figuren können dann nach belieben besetzt werden. Welche Rolle Andrea Ypsilanti zukommt, ist auch klar. Auf dem Fliegenden Holländer ist sie im Wahlmeer unterwegs, bei sich eine schwarze Kiste mit Wählerstimmen aus dem letzten Jahr.

Ach ja, zu guter letzt die FDP: Die erinnert an den Kannibalenstamm im Film, die sich vom Fleisch der anderen ernähren.

2 Kommentare

  1. Jetzt wo Käpt’n Koch wieder das Ruder in der Hand hält, wird er nimmer müde werden, seine Hackenhand zu wetzen und dem Hessenvolk sein Diktat aufs Auge zu drücken. Der alte Seelenverkäufer Koch, wie hat er das bloß wieder hingekriegt.

  2. Immerhin, es war ja nicht der gloriose Sieg von „Roland dem Unvermeidbaren“, den ich wirklich befürchtet hatte, er war schon recht schaumgebremst angesichts des nicht vorhandenen Zuwachses. Immerhin: Mit der FDP hat er ja brave Terrier an der Hand, die niemals „warum?“ fragen werden, wenn König Roland „Spring!“ befiehlt, sondern stets nur „Wie hoch?“…
    Das das alles so enden mußte… was waren wir euphorisch am Tag nach der letzten Wahl… wir hatten doch den feisten Streuselkuchen so gut wie im Sack…
    Zum Thema „Ypsilanti ist an allem schuld“ sage ich nur so viel: Sie hat einen vernünftigen Wahlkampf gemacht und hätte wohl kaum das Ergebnis erzielt, wenn wirklich alles falsch gewesen wäre, wie man es ja nun gerne hinstellt. Auch sind die „Aufrechten“ (wie die CDU sie gerne nennt) m.E. nicht wirklich aufrecht – dazu war das Timing zu sehr auf größtmöglichen Schaden für Y abgestimmt. Das hätte man auch anders machen können… Was ich der Ypsi vorwerfe, ist nur, daß sie nicht gleich Neuwahlen angesetzt hat. Dann wäre das Rennen sicher ganz anders gelaufen…

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