Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Reden ist nitcheinmal Silber

Während man sich von so manchen Politiker wünscht, er würde mehr zur Lage der Menschenrechte in China sagen, wird man ganz blass im Gesicht, wenn ein anderer redet, obwohl schweigen besser gewesen wäre:

Der frühere SPD-Vorsitzende Rudolf Scharping hat in diesen, für seine Partei recht turbulenten Tagen gefordert, das Präsidium der Bundes-SPD bräuchte bei politischen Problemstellungen von nationaler Bedeutung eine letztentscheidende Steuerungs- und Führungskompetenz gegenüber ihren regionalen Parteigliederungen. Das ist, sollte man meinen, erst recht in einer medialen Demokratie wie der unseren eine nur zu berechtigte Erwartung. Bis 1995 galt diese Steuerungskompetenz für die Bundes-SPD auch noch. Warum nicht heute wieder? Zu klären gibt es die Fülle. In der Energiepolitik, natürlich.

Bisher dachte ich, ich wäre Mitglied einer sozialdemokratischen Partei. Allen Anschein nach legen aber nicht alle Wert Demokratie. Wenn es nach dem Willen von Wolfgang Clement geht, von dem das Zitat stammt, werden künftig wichtige Entscheidungen in der Partei ex cathedra getroffen.

Für mich ist das ein ganz klares Signal, dass es Clement mit seiner Entschuldigung von letzter Woche mitnichten ernst gemeint hat und vor allem, dass er nicht aufhören wird mit seinem parteischädigenden Verhallten.

Ein Aussage wie diese

Zur Standfestigkeit gehört, seine Überzeugungen auch nicht an der Garderobe der eigenen Partei abzugeben, sondern dafür zu werben, dass sie zur Mehrheit werden möge.

in der aktuellen Situation lässt sich durchaus auch anders interpretieren. In der Weise nämlich, dass demjenigen die Meinungen anderer Egal sind, er auch so von seiner eigenen Überzeugung eingenommen ist, dass er sich jeder Einsicht und Kompromissbereitschaft verwehrt – selbst dann, wenn er ganz objektiv im Unrecht ist.

Eine Partei ist wie ein Team, dass zusammenspielt und durch die Koordination seiner Kräfte an Stärke gewinnt, um zum gemeinsamen Ziel zu kommen, was sie sich auf die Fahnen geschrieben hat. Für Egoismus sollte da nicht viel Platz sein. Im Englischen gibt es einen schönen Ausdruck dafür: There is No ‚I‘ in TEAM.

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