Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Das Thema Eva Herman war ja eigentlich schon abgefrühstückt in diesem Blog. Nun hat sich diese Frau aber wider besseren Wissens erneut zu Worte gemeldet. Über Johannes B. Kerner sagte sie gegenüber der BILD:

Ich glaube, er war einfach überfordert.

Gut, wenn sie meint, nachtreten zu müssen, dann ist es wohl auch legitim, noch ein paar Worte zu ihren Thesen zu verlieren. Lassen wir dabei aber mal die braune Soße beiseite und beschäftigen wir uns mit dem,was sie angeblich wirklich gesagt haben will.

Mittlerweile ist recht häufig davon zu lesen, sie würde folgende These vertreten, wie sie in einem Leserbrief an die SZ prägnant zusammengefasst wurden:

  • vor der NZ-Zeit wurden Werte wie Familie, Kinder und Mütter sehr geschätzt
  • währen der NZ-Zeit wurden diese Werte schändlich missbraucht
  • die 68er haben den Missbrauch aber auch die Werte abgeschafft

Abzüglich der letzten beiden Punkte wäre demnach die Kernaussage, dass vor der NS-.Zeit alles besser war, es quasi eine heile Werte-Welt gegeben hat. Nun, wie die meisten von uns sind keine Historiker. Das ist aber auch nicht unbedingt notwendig, um diese These in Frage zu stellen. Abgesehen davon, dass die viel beschworenen Werte nicht wirklich missbraucht worden sind, sondern sich in das nationalsozialistische Weltbild nahtlos integrieren ließen, würde sich Frau Herman wundern, was es damals für Werte wirklich gegeben hat.

Auf ihrem Niveau zu bleiben: Es reicht allein schon eine Folge von Abenteuer 1900 aus, einer Serie, die in der öffentlich-rechtlichen Anstalt, für die Frau Herman mal gearbeitet hat, produziert wurde, um fest davon überzeugt zu sein, dass man diese Werte garantiert nicht wieder hergestellt wissen möchte.

Zählen wir mal ein paar prägnanten Dinge aus der Zeit auf, die Frau Herman dann, ob sie es will oder nicht, ebenfalls mit einkauft durch die Verherrlichung der Zeit vor der NS-Zeit:

  • Mütter als Gebärmaschinen für den Krieg (zur Erinnerung, Frau Hermann: die Nazis zettelten den II. Weltkrieg an, der davor war auch kein Sonntagsspaziergang)
  • fehlendes Wahlrecht für Frauen (das würde uns impliziert zumindest eine Bundeskanzlerin erspart haben; darüber könnten wir also noch mal diskutieren)
  • Prügelstrafe für Kinder (vielleicht versteht Frau Herman das ja unter einer angemessenen Erziehung)

Kurz gesagt bestand der Wirkungskreis der Frauen auch vor der NS-Zeit nur aus den drei K‘s: Kinder, Küche, Kirche.

Natürlich gab es die wilden 20er Jahre – aber genau daran haben die 68er wieder angeknüpft. Menschen wie Frau Herman lässt sich das aber schwer vermitteln, da sie eine gestörte Wahrnehmung haben, was auch wieder ihre Äußerungen in der BILD belegen. Sie verdreht die Tatsache solange, bis sie zu ihrer Wahrnehmung passen. Mit der Wirklichkeit hat das dann nur noch wenig zu tun.

Eine Antwort

  1. Naja, die 68er als Frauenfickkommunen Zeit bestechen da auch nicht gerade durch Frauenfreundlichkeit und befreiung.

    Oder was will mir der vielzitierte Spruch „Wer zweimal mit der gleichen pennt, gehört schon zum Establishment!“ sagen? Eigene Familienmitglieder reden bei dieser Zeit auch eher übers Vögeln als über Befreiung und Politik. Also auch nicht besser.

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