Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Nur ein paar Gedanken zu WordPress

Es gibt Themen, bei denen ich den Anfang des Artikels einige Mal verwerfe und neu anfange. Dieser hier ist wieder mal so einer. Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt dazu was schreibe. Sicher wäre raushalten sehr einfach. Andererseits ist WordPress und die Weiterentwicklung des CMS viel zu wichtig, als dass ich einfach ruhig bleiben könnte.

Versuchen wir mal, möglichst neutral den Kern der aktuellen Diskussion (allein darüber könnte man schon streiten, ob es denn überhaupt eine Diskussion ist) im WordPress-Deutschland Forum zusammen. Wie den meisten wohl bekannt sein dürfte, gibt es seit Anfang der Woche eine neue Version von WordPress (2.3) – diese hat sicher ein paar Tücken, aber das soll nicht Gegenstand der Betrachtung sein. Neben dem Originalpaket in englischer Sprache gibt es eine deutschsprachige Version, die allerdings um ein nicht unumstrittendes Werbeplugin bereichert wurde.

Eine nicht unberechtigte Frage ist daher, wieso und warum diese Plugin enthalten ist. Natürlich lässt sich ein Plugin, wie angeführt wurde, ohne Probleme löschen und es wird auch niemand gezwungen, ein bestimmtes Plugin zu nutzen. Dennoch ist die Frage ansich legitim. Rein zufällig jedenfalls wird das Plugin nicht reingerutscht sein.

Aus den Beiträgen im Forum lese ich zumindest heraus, dass es wie auch immer aussehendes Agrement zwischen LinkLift und den WP-Deutschland Team (oder Teilen davon) gegeben hat. Ob Geld geflossen ist, ist letztendlich unerheblich, denn, so wurde kritisch von einigen WP-Nutzern angemerkt, geht es schlicht und einfach darum, dass das Vertrauen der Comunity in deutsche „Version” missbraucht wurde. So hart sich das auch anhört.

Sicher ist das

WordPress Deutschland wird nicht von Luft und Liebe betrieben, sondern kostet richtig Geld.

zutreffend. Allerdings schließt es noch lange Transparenz und Ehrlichkeit im gegenseitigen Umgang miteinander aus. Genau das wurde auch kritisiert.

Ich für meinen Teil wünsche mir aus sehr unterschiedlichen Gründen schon länger, dass WordPress, insbesondere auch im deutschsprachigen Raum, stärker die Richtung einschlägt, die auch Joomla genommen hat. Nicht zum ersten Mal habe ich den Eindruck, dass die deutsche WP-Comunity von Personen getragen wird, die ein wie auch immer geartetes kommerzielles Interesse an WordPress haben.

Ob ein WordPress Deutschland e.V. der richtige Weg wäre, kann ich nicht sagen. Zumindest aber wäre es eher die Richtung, die zu WordPress passen würde.

Mit der Meinung, dass die momentan eingeschlagene Richtung nicht stimmt, mit der stehe ich zumindest nicht ganz alleine da.: Quo vadis WordPress

14 Kommentare

  1. Kann mich Deinem Gedankengang nur anschließen. Es macht wirklich den Eindruck, als wenn da jemand was dran verdienen will und das Vertrauen in die deutsche Version ist zumindest hier etwas mehr als nur geschrumpft. :(

  2. Zumindest hat es den Anschein, dass man im Vorfeld nicht nachdenkt. Die Kommunikation zwischen WPD und den Anwendern, diejenigen, die das Produkt nutzen und populär machen, ist scheinbar nicht die beste.

    Leider ist dies ja nicht der erste Kritikpunkt im Leben von WPD, ich habe auch so meine Erfahrungen machen müssen. Die Idee von OSS heißt eben nicht nur offener Code, sondern auch Transparenz in anderen Punkten.

  3. Ich hatte ja im Forum schon meinen Senf dazu gegeben und werde sicherlich auch noch einen Beitrag im Blog darüber schreiben. Da mir jedoch aktuell ein wenig die Zeit fehlt, muss ich das vermutlich aufs Wochenende verschieben. Es ist aber schön, dass Du die für mich wichtigen Punkte bereits angesprochen hast, dass macht es mir einfacher, einen Einstiegspunkt zu finden. ;-)

  4. Ob sich WP in Richtung Joomla entwickeln soll, lassen wir mal dahin gestellt. Schließlich handelt es sich hier um eine Blog-Software, und eben nicht um ein CMS. Auch wenn nicht wenige User WP als CMS nutzen und entsprechend erweitern.

    Die „eigenmächtigen“ Änderungen von WPD, die nicht mit der Übersetzung zu tun haben, verurteile ich allerdings auch. Einen angepassten Footer akzeptiert man noch, aber Plugins ungefragt beizulegen, muss nicht sein. Für die einen mag es vielleicht ein Mehrwert sein, für mich ist es unnötiger Traffic. Zumindest dann, wenn ich das Plugin nicht einsetzen will. Und es gibt noch immer Webuser, die mit 56k analog unterwegs sind. Für die sind die paar kB mehr für das Plugin möglicherweise schon zu viel.

  5. Pingback: dub dub dub
  6. Also mich stört das Plugin nicht wirklich. Sicherlich hätte man die Sache seitens WPD etwas anders angehen können, jedoch tut´s im Endeffekt doch keinem weh (ausser den Massen an 56K Usern natürlich ;-) ) Viel schlimmer finde ich die Sache mit dem Updateservice in der neuen Version. In meinen Augen wurde die Community (und zwar nicht nur die DE-Community) damit weitaus mehr hintergangen, als mit dem Plugin.

  7. Es wäre einfach gewesen, das Plugin zu erklären und eine Version ohne dieses Plugin anzubieten.
    Wie bei anderen Programmen oder OS könnte man auch vorab eine Entwicklerversion veröffentlichen, um den Profis unter den Usern eine Prüfung und Verbesserungsvorschläge zu ermöglichen.

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