Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Während bei Lebensmittel die Zutatenlisten in den allermeisten Fällen mehrsprachig sind, zumindest aber in Deutsch, so sieht das bei Kosmetika und anderen Hygieneprodukten ganz anders aus. Selbst bei Pflegemitteln, die ausschließlich für den deutschen Markt hergestellt werden, gibt es die Inhaltsangabe nur in Englisch.

Mit einfachem Schulenglisch dürfte sich für einen nicht unerheblichen Teil der Käufer damit nicht offenbaren, was zum Beispiel in der täglich verwendeten Zahnpasta so alles drin ist – so war ich sehr überrascht, dass bei der von mir morgens verwendeten Aronal einer der Inhaltsstoffe künstliches Vitamin A ist.

Gut, an der Stelle kann natürlich zweierlei eingewendet werden:

  • Kosmetikprodukte werden nicht innerlich angewendet (lassen wir mal beiseite, dass die Zutaten rein theoretisch auch über die Haut aufgenommen werden können)
  • nicht unerheblich wenig Menschen haben sich abgewöhnt, Texte zu lesen und sich mit diesen auseinander zu setzten

Streng genommen beides keine sehr guten Argumente zur Erklärung dafür, warum die Inhaltsangaben nicht in Deutsch auf den Produkten zu finden sind. Internationalisierung hin oder her, wenn der Rest der Verpackung ausschließlich in Deutsch ist, warum dann nicht auch die Inhaltsangabe?

Verwunderlich ist manchmal auch, wie genau der Werbetext gelesen werden will. In unserem Badezimmer befindet sich eine geschenkte Dose Sehba-Butter zur Hautpflege. Laut Aufdruck frei von Konservierungsstoffen und Parfüm. Trotzdem richt das Zeug merkwürdig, sogar merkwürdig vertraut. Ein Blick auf die natürlich englische Inhaltsangabe zeigt, das dies von einem Geschmackszusatz herrührt: Caramel Flavour …

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