Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Ich gebe zu, ich habe mich geirrt. Seit den ersten Vorankündigungen, seit dem feststand, dass Pierce Brosnan nicht mehr James Bond spielen wird, sonder ein mir völlig unbekannter Daniel Craig, war ich skeptisch. Brosnan hat mir als Bond sehr gut gefallen. Den letzten Bond-Film mit ihm, zumal mit der genialen Titelmusik von Madonna, fand ich äußerst gelungen. Wie, so dachte ich noch im Sommer, soll ein junger „Schnösel” so einen Bond ersetzen. Das könnte doch nur darauf hinauslaufen, dass die Doppelnullen in der Agentennummer eine andere Bedeutung bekommen würden. 007 – Craig mit der Lizenz zum Anöden.

Wie viele andere bin ich, so schreibt zumindest die Süddeutsche Zeitung auf eine geniale Marketingstrategie hereingefallen. Daniel Craig wurde vor der Filmpremiere bewusst der Öffentlichkeit als Schauspieler präsentiert, der viel zu sanft für einen James Bond Film sei. Nach dem Kinobesuch am Samstag kann ich nur sagen: das stimmt in keiner Weise. Er ist vielleicht sogar die beste Verkörperung der James Bond Figur. Härter, direkter und emotionaler als alle vor ihm.

Der neue Bond kommt zum richtigen Zeitpunkt. Er setzt seine Markierung in eine Zeit, die ihn erst möglich gemacht hat. Daniel Craig verkörpert diesen neuen Bond. Ein Bond, der blutet, schwitzt, leidet und die sichtbaren und unsichtbaren Verletzungen seiner Kämpfe mit sich trägt.

Für mich war Casino Royal die perfekte Überraschung und eine ebenso perfekte Unterhaltung.

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