Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Viele Jugendliche benutzen Redewendungen, ohne sich darüber im Klaren zu sein, in welchem Bedeutungszusammenhang diese früher gestanden haben. Ein beliebter Spruch unter Heranwachsenden (aber nicht nur dort) ist „Du gehst mir auf den Sack.

Dieser Spruch stammt aus der Zeit, als es noch keine richtigen Türen gab. Statt dessen wurden Säcke vor den Türrahmen (der damals noch nicht so hieß) gelegt. Auf diese Sitte weist unter anderem der Ausspruch „Haben wir etwa Säcke vor der Tür?” hin.

Witterungsbedingt wurden die Säcke natürlich auch nass und mussten getrocknet werden. Bei schönen Wetter legte der Hausbesitzer daher die Säcke in die Sonne. Die leeren Säcke wurden sorgfältig auf den meist kleinen Grundstücken ausgebreitet. Sie markierten auch die Grenzen zum Nachbargrundstück.

Wenn nun jemand fremdes auf diese Säcke trat, hatte er damit schon die Grundstücksgrenze verletzt. Der Eigentümer des Hauses rief dann meist „Geh mir nicht auf den Sack!”, womit er zum Ausdruck brachte, das der Fremde sich auf seinem Grundstück befand. Zudem waren die Säcke zu kostbar, als das sie achtlos als Fußabtreter verwendet werden konnten.

Wenn also heutzutage, wo es zum Glück anständige Türen gibt, jemanden sagt, daß ein anderer ihm nicht auf den Sack gehen soll, meint er damit, daß dieser ihn in Ruhe lassen soll. Meist hat dieser vorher durch sein Verhalten auch eine Grenze überschritten und fängt zu nerven an.

15 Kommentare

  1. müsste es nicht heißen:

    Statt dessen wurden Säcke vor den Türrahmen (der damals noch nicht so hieß) GEHÄNGT (anstatt gelegt)?
    Grüße aus Kölle,
    radi

  2. Scheint mir nicht sehr vertrauenserweckend die Erklaerung… da sind einige nicht ganz klare Sachen drin und eine Quellenangabe fehlt auch…

  3. hört sich irgendwie schön an… möchte man gerne glauben, vielleicht…
    Vielleicht ist es ja auch so, dass. .. : früher war man mit seinem Sack unterwegs als Händler/Handwerker.. und… genau…

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