Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Martins Vorbereitung kamen so langsam voran. Das Menü war zusammengestellt, der Tannenbaum an der USB-Nabelschnur leuchtete vor sich hin, nur leicht verdeckt von dem mysteriösen Paket. In einem fast sauberen Glas befand sich der Rest vom Whiskey. Der andere Teil befand sich in Martin, der sich damit in Stimmung gebracht hatte beim kochen. Die Einsamkeit war doch etwas ungewohnt, auch wenn er sich das nicht eingestehen wollte. Noch ein paar Minuten, dann könnte er die Vorspeise genießen. Eine leichte Suppe aus Brühwürfeln, fein abgeschmeckt mit etwas frischem Suppengrün und einem Hauch von Rindfleisch. Es war ein alter Trick seiner Mutter, durch eine Kombination von Fertigbrühe und ein paar frischen Zutaten eine schnelle, aber dennoch beeindruckende Rindfleischsuppe zu zaubern. Zusammen mit der Bühe wurde das Suppengrün gekocht, erst zum Schluß kam kleingeschnittenes Steakfleisch dazu.

Das Hauptgericht bestand ebenfalls aus Steak, allerdings aus einem, daß mit Béchamelsauce und Käse überbacken war. Dazu ein paar Kartoffeln, die schon bessere Zeiten gesehen hatten. Mehr zufällig waren sie auf dem Teller gelandet, da Martin außer dem Fleisch und Suppengrün nur noch eine Orange mittgenommen hatte. Die Orange hielt sich aber noch vornehm zurück, denn sie war erst als Nachtisch an der Reihe. Raffiniert von der Schale befreit und mit einer weihnachtlichen Gewürzmischung zusammen zerkleinert. Zum Erfrieren hatte sie Martin ein wenig vor die Tür gestellt. Nach seiner ungewöhnlichen Mahlzeit ließ er festliche MP3-Musik von seinem Rechner spielen. Kurz noch mal die Augen schließen, einen tiefen Schluck Whiskey den Mund erwärmen lassen und genussvoll runterschlucken. Jetzt war das Paket an der Reihe.

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