Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Oft fangen Kritiken in Bezug auf Webdesign mit der typischen Formulierung „Ganz nett, aber…” an. Oder mit der Erklärung, wie eine nicht ganz untypische Kritik zum Design einer Seite anfängt. Auch wenn erst alle positiven Aspekte in aller Ausführlichkeit beschrieben werden, bedeutet dies meistens nur, daß der Wendepunkt hinausgezögert wird.

Zeitsparender für den gestressten Leser ist es oftmals, wenn er direkt zum Kern vorstoßen kann. Ganz ohne schmückendes und höfliches Beiwerk. Das im Herz tragend, schaute ich mir BloxPress an. Ohne Umschweife und ohne auf den Wirbel um Web 2.0 einzugehen mein Urteil dazu: ganz nett

Am obligatorischen aber möchte ich natürlich nicht sparen. Daher kurz ein paar Punkte, was mir an dem Design nicht gefällt. Mir stellt sich einfach die Frage, ob ein Blog ein solches Design unbedingt braucht. Wenn Google als Startseite solche Optionen anbietet, macht das durchaus Sinn. Die wenigsten Internetnutzer werden aber eine private Blogseite als Startseite einreichten. Viele der Funktionen von BloxPress sind ziemlich verwirrend für Otto-Normalsurfer. Andere (zu denen ich mich auch zähle) surfen nicht mehr von Hand von Blog zu Blog, sondern lassen das ihren Newsreader machen.

Daher ist für mich BloxPress eher eine Machbarkeitsstudie als ein brauchbares Design. Ohne jetzt gemein zu werden (und auch, weil ich Flash eigentlich mag): Auch bei Flash wurde erstmal alles mögliche ausprobiert und Flash als das neue Wundermittel (das selbst Haare wieder wachsen lässt) gepriesen. Mittlerweile wurden für Flash ein paar sinnvolle Einsatzgebiete (und ein paar nervige) gefunden.

Genau so wird das mit BloxPress, AJAX und Web 2.0 passieren. Das bedeutet nicht, das es sich nicht lohnt, sich damit zu beschäftigen. Nur gilt dabei halt der Spruch, den schon unsere Urgroßeltern immer wieder anführten: Abwarten und Tee trinken.

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