Von allen guten und bösen Geistern verlassen

1. Szene

An einem Freitag Nachmittag im Kanzleramt. Die Flure wirken leer und verlassen. Nur aus dem größten Büro ist noch eine Stimme zu hören. Gerhard Schröder telefoniert.

SCHRÖDER: Ich weiß, wir haben lange nicht mehr miteinander gesprochen. Unser Verhältnis zueinander war suboptimal.

LAFONTAIN: …

SCHRÖDER: Du mußt mir helfen, ich will hier raus!

2. Szene

Einige Stunden später. Eine mondlose Nacht in Berlin. Über die Mauer vom Kanzleramt wird ein Seil geworfen. Schröder klettert rüber, bleibt mit seiner Anzugsjacke hängen, springt runter. Die Jacke reißt. Am Straßenrand wartet Rudolf Scharping mit dem Fluchtfahrrad.

LAFONTAINE (zu Schröder): Jetzt aber schnell. Mein Herz schlägt schon ganz laut Links.

Schröder sitzt hinten auf, Scharping tritt in die Pedalen. Beide ab.

LAFONTAIN: Gregor, du kannst rauskommen, die Luft ist rein.

Gemeinsam machen sich Lafontain und Gysi über die geheimen Stimmvoräte im Keller des Kanzleramtes her.

3. Szene

Zwei Frauen mit dunklen Sonnenbrillen buchen am Schalter einer Fluggesellschaft einen Flug nach Jamaika.

KÜNAST: Angela, meinst du wirklich es ist eine gute Idee, mit der Schwarzgeldkasse der CDU durchzubrennen?

Merkel nickt und kaut weiter an ihrer Banane.

4. Szene

Zwei Tage später verkündet Horst Köhler den Termin für Neuwahlen. Nach einem überraschenden Sieg der Linkspartei tritt als Erster Edmund Stoiber vor die Kameras.

STOIBER: Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen.

48 Stunden nach seinem Fernsehauftritt werden die Grenzen zu Bayern geschlossen.

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