Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Warum Deutschland momentan da steht wo es steht, kann an vielen Dingen abgelesen werden. Eines davon ist die Meinung, die Westdeutsche (die so genannten Besserwessis) von ihren Mitmenschen in Ostdeutschland haben. So findet sich folgende Aussage bei einem T-Online-Blogger:

„Ich meine damit nicht das die Ostdeutschen keine Ahnung von Wahlen oder Politik haben, nein aber sie sind nun mal nicht so mit der Demokratie vertraut und eine Parteienbindung gibt es auch nicht. Zumindest nicht so deutlich wie im Westen. Und es ist doch auch klar das unter diesen Voraussetzungen die Gefahr wesentlich größer ist das eine wie auch immer geartete Extreme Partei eine Vielzahl von Stimmen erhält.”

So so. Die Ostdeutschen sind also „nicht so mit der Demokratie” vertraut. Solange ein größerer Teil der Bundesbürger einen kleineren anderen Teil der Bundesbürger für minderbemittelt hält, ihm Frustration und Schlimmeres unterstellt, solange wird diese Republik weder zusammenwachsen noch wird der Standort Deutschland seine Lethargie überwinden. Es ist mehr als an der Zeit, die Menschen im Osten dieses Landes nicht nur für gleiche Arbeit auch gleich zu bezahlen, sondern sie als das anzuerkennen, was sie sind: Vollwertige Bürger dieses Staates wie alle andere, die Dank der „Gnade der Geburt” in Westdeutschland geboren sind, auch. Sie sind keine Staatsbürger zweiter Klasse. Wer ihnen dies in welcher Form auch immer unterstellt, hintertreibt den Prozess des Zusammenwachsens, der unbestreitbar immer noch im Gange ist.

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