Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Gemütlich im Warmen sitzen, beobachte ich, wie am 24. der erste Schnee fällt. Eingehüllt in eine kuschelige Decke genieße ich den Glühwein zu den Printen. Allerdings hat das, was so nach weihnachtlicher Romantik klingt, einen Haken. Es ist der 24. Oktober und damit deutlich zu früh für den ersten Schnee in unseren Breitengraden. Ich kann mich an kein Jahr erinnern, wo im Oktober bereits Schnee fiel.

Zwei Monate vor Weihnachten ist das schon etwas befremdlich, wenn man den Schneeflocken draußen zusehen kann. Dabei stellt sich auch die Frage, wie der Dezember wird. Entweder werden wir im Liegestuhl bei 20 Grad unter einer festlich geschmückten Tanne im Garten sitzen, oder aber die ersten Mammuts werden wieder auftauchen, weil eine neue Eiszeit angefangen hat.

Bei den Spekulationen um die Wetterbedingungen zu Weihnachten steht auf jeden Fall eines fest – der Verursacher des frühen Wintereinbruchs. An der Kälte und dem Schnee im Oktober ist eindeutig der deutsche Einzelhandel schuld. Durch das verkaufen von Weihnachtssüßigkeiten Anfang September wird ein früher Wintereinbruch geradezu heraufbeschworen. In Zukunft ist man dann nicht mehr gezwungen, Ende August den ersten Christstollen in der Badehose am Baggerloch zu essen, sonder kann ihn in aller Ruhe zu Hause essen, werden Draußen der erste Schnee fällt.

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